5. Jun 2020

Ende der Notbetreuung in KiTas mit Fingerspitzengefühl umsetzen

CDU-Fraktion mahnt, bei der Rückkehr zum Normalbetrieb in den Kindertagesstätten die Träger und einzelnen Einrichtungen nicht aus den Augen zu verlieren. Was politisch gewollt ist, ist nicht 1:1 in der Realität umsetzbar.

„Es ist schon richtig, dass die niedersächsische Landesregierung einen Plan zur sukzessiven Öffnung der KiTas vorgelegt hat und eine Rückkehr zum Normalbetrieb in Aussicht stellt. Bei der Umsetzung gilt es aber, die Träger und einzelnen Einrichtungen mitzunehmen und nicht mit Druck zu versuchen, politischen Willen durchzusetzen,“ so Eva-Maria Westermann, jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.

Nach dem niedersächsischen Stufenplan „Neuer Alltag in Niedersachsen“ soll ab dem 8. Juni die Notbetreuung in den KiTas enden und ein Übergang zur Regelbetreuung eingeleitet werden. Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses in Osnabrück hat diesen Plan zum Anlass genommen, mit der Einrichtungsleitung der „Wüstenmäuse“, in der Rehmstraße im Bischof-Lilje-Zentrum und den Geschäftsbereichsleitungen für Horte und Kindertagesstätten der Diakonie in Stadt und Landkreis Osnabrück darüber zu sprechen, wie die Rückkehr zum Normalbetrieb gelingen kann.

„Bei den Erziehern und Pädagogen haben wir seit Jahren großen Personalmangel, das bestätigten uns auch die Vertreter der Diakonie. Die aktuelle Coronasituation macht die Lage natürlich nicht besser. Viele der Beschäftigten in den KiTas gehören zur vulnerablen Gruppe, die durch Alter oder Vorerkrankung durch das Corona-Virus besonders gefährdet sind. Daher warne ich davor, dass durch die in Aussicht gestellten Öffnungen der Druck auf die Beschäftigten wächst und möchte bei allen Bestrebungen, Normalität wiederherzustellen, Eltern zu entlasten und Kindern das so wichtige Spielen mit Gleichaltrigen zu ermöglichen doch darum bitten, keine verallgemeinernden Vorgaben zu erlassen, die die Einrichtungen nicht umsetzen können. Jede Einrichtung muss prüfen, was sie realistisch umsetzen kann, dabei sind die jeweiligen Träger, aber auch die Kommune aufgerufen, unterstützend tätig zu werden,“ so Westermann. Vom ersten Tag der Corona-Epidemie hätten die Osnabrücker KiTas – je nach berechtigtem Bedarf – sich dafür stark gemacht, eine Notbetreuung anbieten zu können, um somit die Eltern aus den systemrelevanten Berufen zu unterstützen. Dabei seien die Erzieher und Erzieherinnen trotz aller Sorgen um ihre eigene Gesundheit weiter dem Kinderdienst nachgegangen. Leider kommt dies in der öffentlichen Debatte um die Betreuung von Kindern im KiTa-Bereich zu kurz, beklagt die Ausschussvorsitzende.

Es sei durchaus positiv herauszustellen, sagt Westermann, dass seitens des Kultusministeriums bereits klargestellt wurde, es werde bis zur Sommerpause keine Rückkehr zum gewohnten Regelbetrieb von vor der Corona-Pandemie geben können. Das Coronavirus sei nicht weg und daher müsse auch bei der Erwägung weiterer Öffnungen die Balance zum Gesundheitsschutz gewahrt bleiben, um Kinder und KiTa-Personal zu schützen.

Am 16. Juli beginnen die Sommerferien in Niedersachsen und damit auch die Ferienbetreuung in den Kindergärten und Horten. Die Pläne des Landes hierzu, bleiben abzuwarten. Es sei wünschenswert, sagt Westermann, dass die Kommunikation, wie und in welchem Umfang Ferienbetreuung und nach welchen hygienischen Voraussetzungen stattfinden darf, möglichst frühzeitig kommuniziert wird, um Eltern, Erziehern, Einrichtungen, Trägern und Kommunen Planungssicherheit zu geben. Was ganz essentiell bei der Entwicklung des Ferienkonzepts ist, ist die Durchmischung der Kinder möglichst gering zu halten, um ggf. Infektionsketten weiterhin identifizieren zu können. „Gerade die Eltern mussten in den vergangenen Wochen viele Einschnitte – privat wie beruflich – hinnehmen. Sie waren notwendig, damit jetzt immer mehr Lockerungen zugelassen werden können. Für ihre Geduld und Disziplin möchte ich den Eltern mit Doppelt- und Dreifachbelastung respektvoll danken! Doch wir müssen weiter wachsam sein, damit wir diese hart erarbeiteten Freiheiten nicht wieder aufs Spiel setzen,“ so Westermann abschließend.

Zur Person

Eva-Maria Westermann

Meller Landstraße 135
49086 Osnabrück
Mobil: 0151/52934576
eva-maria.westermann@osnanet.de

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